Die Welt der Zusatzstoffe ist vielfältig und nicht selten verschwimmen die Grenzen zwischen Zusatzstoffen und Zutaten, gerade im Bereich der analogen Lebensmittel. Ein Blick auf die Zutatenliste von z.B. veganem Aufschnitt oder Käsealternativen wird dies bestätigen.
Zusatzstoffe sind in Kategorien unterteil, die sich nach dem Verwendungszweck bzw. der zentralen Wirkungsweise richten, wie etwa Emulgatoren, Antioxidationsmittel, Verdickungsmittel, Konservierungsmittel, usw.
Es besteht hier definitiv kein Grund zur Panik, denn all diese Stoffe sind geprüft und zugelassen. Kritisch sollte man jedoch trotzdem immer sein. Klar, es gibt auch bedenkliche Zusatzstoffe, die auch schon alleine durch die Diskussion darüber von der Industrie ersetzt werden (Beispiel Titandioxid). Das ist auch gut so, denn niemand will etwas in seinem Körper haben, dessen langfristige Auswirkungen nicht klar belegt oder bei Bedarf erneut geprüft sind.
Wer sich mit diesem Thema befasst wird feststellen, dass es sehr viele dieser E-Nummern gibt. So beispielsweise auch für Sauerstoff (E948), ohne den wir - wie jeder weis - ein ziemliches Problem hätten. Sauerstoff wird unter anderem zur Begasung von Fleisch und Früchten verwendet. Ein weiterer harmloser Vertreter ist beispielsweise Sojalecithin (E322), das es als Nahrungsergänzungsmittel zu kaufen gibt. Hier ist eher das Soja als Allergen problematisch, nicht jedoch das Lecithin, das es mittlerweile auch aus vielen anderen Quellen gibt. Verwendet man Lecithin als Emulgator in Lebensmitteln, heißt es entweder (Soja-)Lecithin oder eben E322, es bleibt aber das selbe Material.
Speziell in der veganen heimischen Küche geht es vornehmlich um Emulgatoren, Verdickungs- und Geliermittel, aber auch färbende Pflanzenauszüge oder -Säfte, usw.
Die Industrie verwendet neben diesen Stoffen unter anderem auch noch Konservierungsmittel, Aromastoffe und die ebenfalls kritisch beäugte, aber wichtige Gruppe der Enzyme. Sie sind wertvolle "Werkzeuge" im Umgang mit z.B. Proteinen, aber auch Stoffen wie Stärke, Fasern, oder Fette. So nutzen beispielsweise Pflanzen ebenfalls Enzyme, um die in Form von Fett oder Stärke gespeicherte Energie nutzen zu können. Enzyme sind Proteine und gelten nach dem Garprozess oder allgemein nach deren Erhitzung als denaturiert/inaktiv, weswegen sie in so gut wie keiner Zutatenliste auftauchen. Aber auch hier muss man nicht unbedingt gleich ein schlechtes Gefühl bekommen, denn Enzyme stecken in so gut wie jedem Lebensmittel, egal ob auf natürliche Weise oder für Herstellungsprozess zugesetzt.
Fazit:
Zusatzstoff ist nicht gleich Zusatzstoff und man kann sehr viele davon völlig beruhigt auch zuhause verwenden.
Wie mit allem gilt hier aber auch: Kopf einschalten und das Verwendungsprinzip Minimax.